Der Zerstreutheit seines Freundes und späteren Nachlaßverwalters Professor Tarantoga und einem eigenen Irrtum hat der unverwüstliche Kosmosreisende Ijon Tichy das spannendste dialektische Abenteuer seines Lebens zu verdanken: In der vierzehnten Reise der Sterntagebücher hatte Tichy seine unerfreulichen Erlebnisse auf der Entia, dem siebenten Planeten der Gamma tauri im Sternbild des KALBES, aufgezeichnet, Aufzeichnungen freilich, die nach Maßgabe aller inzwischen vorliegenden Daten den Protest der Entianer hervorrufen müssen.
 
Mehr noch, Tichy hatte als Planeten beschrieben, was in Wirklichkeit ein Entia umkreisender künstlicher Satellit war, der angeblich als Erholungs- und Freizeitzentrum sowie zu musealen Zwecken als eine Art »Dyssnilend« auf eine Umlaufbahn gebracht worden sei, wie es in einem verstümmelten Telegramm heißt.
Froh darüber, seinen missglückten Urlaub in der Schweiz abbrechen zu können, ohne als galaktischer Laufbursche missbraucht zu werden, stimmt er dein Vorschlag des Ministeriums für Außer irdische Angelegenheiten zu, in halbdiplomatischer Mission nach der Entia zu reisen, ihre beiden Staaten Kurdland und Losannien an Ort und Stelle zu besichtigen, um seine Fehler zu korrigieren und weiteren Komplikationen vorzubeugen. Die Vorbereitung des Unternehmens, das mühselige Studium in den Archiven des Instituts für Geschichtsmaschinen, die einsame Expedition und schließlich seine Landung auf der Entia, der eigentliche Lokaltermin, bilden den Inhalt dieses anspruchsvollen utopischen Romans.

Die Entstehungs- geschichte dieses Buches ist etwas anders als die der übrigen, denn es ist aus der Verzweiflung geboren, daß es mir nicht möglich war, das geplante Buch zu schreiben. Vor etwa fünf Jahren, vielleicht sogar noch früher, beschloß ich eine Art Richtigstellung der »Sterntagebücher« zu verfassen, wo sich zeigen sollte, daß Tichy sich geirrt hat und er gar nicht auf dem Planeten gelandet war, auf dem er zu landen meinte, sondern gleichsam in ein großes Disneyland geraten war. Ich wollte also zeigen, daß alles im Grunde genommen anders war als in der »Wirklichkeit«. Und weil ich nicht wußte, wie es »anders« sein könnte, begann ich also von mir selbst darüber aus Fragmenten zu erfahren, die verworren und inkohärent waren, sich nicht verschmelzen ließen und in einer anderen Richtung verliefen. Sie waren quasi verschiedene Versionen der Auffassung von diesem Planeten, unterschieden sich aber voneinander so, wie sich die Berichte der »Prawda« und der »International Herald Tribüne« über das, was sich in Polen abspielt, voneinander unterscheiden. Das Herumexperimentieren mit diesen Fragmenten führte dazu, daß sie immer mehr zu wuchern begannen, und sie strebten immer stärker nach allen Seiten auseinander. Jedes von ihnen ließ sich zwar lenken, doch ich wußte, daß dies zu keiner Fokussierung führte, im Gegenteil, es fiel auseinander. Und da es sich in keiner Weise verbinden ließ und dieses Material eine wahre Fundgrube von wertvollen Ideen war - auch was ihre prognostische Gültigkeit betrifft -, so schob ich das immer wieder ratlos hinaus.