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Als der »Planet des Todes«, der im Original »Die Astronauten« heißt, 1951 erstmals erschien, mutete der Gedanke an den Start in den Kosmos, an Weltraumfahrten und Astronauten noch wie eine ferne Utopie an, zumindest für den Laien. Heute, aus der Distanz von mehr als einem Vierteljahrhundert, mag manchem daher Lems Romanerstling in vielen Details überholt vorkommen, überholt von der Wirklichkeit und neuen Erkenntnissen. Wenn der „Planet des Todes" trotzdem seine Leser immer wieder in den Bann zieht, dann wegen der für den polnischen Schriftsteller charakteristischen Verbindung utopischer Überlegungen mit aktuellen Problemen. Hier auch mit dem seit Hiroshima offenkundigen Schrecken der Atomkraft, die außer Kontrolle gerät. Denn die Abenteuer, die Lems Helden zu bestehen haben, lehren sie die Kraft des Atoms, sie warnen aber auch vor seinem Missbrauch durch Ignoranz und egoistisches Machtinteresse. Und darin besteht die anhaltende Wirkung dieses historisch-utopischen Romans.

(...)die »Astronauten«; wie glatt das doch ist, proportional ausgewogen, denn da tritt sowohl ein honigsüßer Russe wie auch ein verzuckerter Chinese auf - absolute Naivität auf jeder Seite des Buches. Was für eine Kinderei, daß wir im Jahre Zweitausend eine so schöne und herrliche Welt haben werden... Als ich dieses Buch schrieb, war ich noch sehr jung, und ich glich irgendwie einem Schwamm -vollgesaugt mit eingegebenen Postulaten. Ich habe in dem Buch nichts anderes getan, als die Welt positiver und immer positiver zu machen. In gewissem Sinne habe ich mir selbst etwas vorgemacht. Denn ich schrieb es aus edelster Gesinnung heraus. Heute erzeugt es bei mir nur Übelkeit.