Jakob Gafarelli, der Bibliothekar Ludwigs XIII., fasste die Psalmworte »Coeli enarrant gloriam Die« wortwörtlich auf: die Sterne seien in Form hebräischer Buchstaben am Himmel angeordnet und man könne in ihnen wie in einem Buche alles lesen, was auf der Erde vorgeht. Dass die Himmel den Schöpfer unmittelbar rühmen, davon kann in Stanislaw Lems Roman Die Stimme des Herrn keine Rede sein; die Sterne geben jedoch Zeichen, und wie stets liegt es am Menschen, sie zu deuten. Ein pulsierender Neutrinostrahl aus einer Quelle, die mit der Kraft unserer Sonne sendet, ist entdeckt worden, aber was diese Signale bedeuten, das ist die Frage. Handelt es sich um ein rein physikalisches Phänomen? Oder aber um eine interstellare Botschaft, ausgesandt von einer uns weit überlegenen Zivilisation an bestimmte oder auch unbekannte Empfänger, das heißt alle Zivilisationen, die fortgeschritten genug sind, sie zu entziffern? Gewisse Anzeichen sprechen dafür. Vom Pentagon überwacht, entsteht in der amerikanischen Wüste das Projekt MAVO und damit etwas, dessen Parallele zum Manhattan-Projekt, das zur Entwicklung der Atombombe führte, unverkennbar ist. Teilerfolge bei der Entzifferung des Signals scheinen die Hoffnungen der Militärs zu bestätigen.

»Aber lesen Sie Lem selbst. Er ist ein großer Autor und einer der wichtigen Denker unserer Zeit.«

 

The New York Times. Book Review

Der Mensch sollte eine Lektion in Bescheidenheit und Demut absolvieren. Wir sind mit Phänomenen konfrontiert, die wir nicht entziffern können; Selbst mit modernen Geräten und wissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet können wir nicht über den Sinn, die Wahrscheinlichkeit oder Zweckmäßigkeit der Geschehnisse im geringsten entscheiden oder sie beeinflussen. Wie Newton sagte, gegenüber der Natur sind wir wie Kinder die am Strand mit den Muscheln spielen.

 

 

 

(...) Ich vermag keinerlei unschlagbare Beweise zugunsten meiner Überzeugung vorzubringen. Ich habe sie nicht. Ich kann im »Sternencode«, in seiner Information auf nichts hinweisen, was belegen würde, daß er für Wesen bestimmt war, die in irgendeiner Weise besser sind als wir. Vielleicht habe ich mir nur, lange genug von Demütigungen gepeinigt, gegen meinen Willen unter dem Kommando der Easterlands und Eeneys marschierend, nach dem Muster und dem Bilde meiner eigenen Wunschträume die mir einzig verfügbare Entsprechung von Heiligkeit erdichtet: den Mythos von VERHEISSUNG und OFFENBARUNG, den ich, der Mitschuldige, aus Unwissenheit ebenso wie aus bösem Willen verworfen hatte?

Wenn dem Menschen nicht mehr daran gelegen sein wird, Atome und Planeten zu bewegen, wird die Welt ihm gegenüber sehr wehrlos sein, weil der Mensch sie sich dann so ausdeuten kann, wie es ihm beliebt. Wer die Phantasie als Schwert benutzt, wird durch das Schwert umkommen.